Die Mintrachinger Kirche "Hl. Margarete"

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    Die Kirche in Mintraching ist ein spätgotischer Bau, der im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Sie war ursprünglich dem Hl. Nikolaus geweiht, dann der Hl. Margarethe. Die neuen Altäre wurden am 14.05.1709 konsekriert. Damals bekam der Turm auch eine barocke Zwiebelhaube. 1735 fiel die Kirche ein und wurde kurz darauf bis 1750 wieder hergestellt. Altäre und Kanzel des frühen 18 Jh. blieben erhalten.  

    In den Traditionen des Hochstifts Freising kann man in diesem Zusammenhang über die Kirche "Margaritae virg. mart. in Mündraching" folgenden Satz lesen: "Das völlige Vermögen hat sich anno 1735 auf 1266 fl. beloffen, welches aber seither durch den notwendigen Bau meistens verwendet worden".  

    Der einschiffige Bau des hübschen Zwiebelturm ist im Inneren flach gedeckt, der eingezogene, dreiseitig geschlossene Chor jedoch gewölbt. Im Chor zeigen zwei kleine Fresken die Hl. Dreifaltigkeit und den Hl. Josef, im Hauptraum ist in der Mitte der Hl. Nikolaus zu sehen, wie er gerade drei Beutel mit Gold vor das Fenster der drei schlafenden armen Mädchen stellt, um die vor Schande zu bewahren. (gemalt von A. Kromer 1905).
    Die Decke ist sonst zart getönt und weist nur einfaches Stuckrahmenwerk auf.
    Die sechs Bilder an der Empore stellen die Hl. Korbinian, Gregor, Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Benno dar.  

    Am Hochaltar weist heute eine sitzende schmerzhafte Gottesmutter unter dem Kreuz mit den Leidenswerkzeugen Christi auf Ihren toten Sohn, den sie vom Boden aufgehoben hat und vor sich hält. Im Auszug ist ein neueres Bild mit Gott Vater eingesetzt. 
    Die beiden seitlichen Figuren, St. Margarethe und St. Nikolaus, erinnern an die beiden Patronen der Kirche. Der linke Seitenaltar weist zwei gute spätgotische Figuren aus der Zeit um 1500 auf, so in der Mitte eine Madonna auf der Mondsichel mit barocken Putti. 
    Zur Mitte hin steht seitlich Johannes der Täufer. Diese sehr qualitätsvolle Plastik dürfte dem Meister der blutenburger Apostel zuzuschreiben sein, der 1489 auch die Figuren für den Weihenstephaner Hochaltar schnitzte. Das Auszugsbild zeigt die büßende Magdalena.  
    Am rechten Seitenaltar befindet sich in der Mitte eine neuere Josefsfigur, seitlich eine barocke H. Katharina. Im Auszug ist wohl der Hl. Joachim dargestellt. 
    Vom Triumphbogen herab hängt eine barocke Rosenkranzmadonna. Die Ausstattung wird ergänzt durch eine Anna-Selbdritt-Figur der ersten Hälfte des 16. Jh., ein viel verehrtes gotisches Kruzifix über einem arme-Seelen-Bild, das an die früher bestehende Arme-Seelen-Bruderschaft erinnert. Figuren des Hl. Sebastian und Christi an der Geißelsäule, zwei Bilder mit dem Hl. Leonhard und dem Hl. Florian sowie den Kreuzwegstationen.  

    Größere Renovierungen wurden bereits im Jahr 1862 und 1937/40 vorgenommen. Nachdem im Jahre 1978 der Turm erneuert worden war, wurde 1985 eine Gesamtrenovierung innen und außen vorgenommen.  
    Seitdem strahlt die Kirche in neuem Glanz als ein Schmuckstück, das weiterhin das Ortsbild Mintrachings in besonderem Maße prägt.  

    (Text aus der Festschrift 20 Jahre FC Mintraching e.V., Dr. W. Ort, mit freundlicher Unterstützung des FC Mintraching e.V.)

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