Blick von der Volkshochschule zum Neufahrner Rathaus

Volkstrauertag in Neufahrn - Ein Plädoyer für den Weltfrieden


Gedenkfeier am Kriegerdenkmal war geprägt von der Mahnung zu Frieden und Versöhnung

Die schmerzliche Erkenntnis, dass ein friedliches Miteinander keine Selbstverständlichkeit, sondern vielmehr ein Ziel ist welches mit Hingabe und Demut verfolgt werden muss, um dem "Wahnsinn des Krieges" (Bürgermeister Heilmeier) entgegenzutreten stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum diesjährigen Volkstrauertag am Kriegerdenkmal vor dem Rathaus in Neufahrn.

Dabei war der Schatten der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und in der Ukraine deutlich spürbar. Eindringliche Worte fand gleich zu Beginn der offiziellen Gedenkfeier Pater Binoy Parakkada von der katholischen Pfarrei St. Franziskus in Neufahrn: „Krieg ist ein Ereignis der Gegenwart. Er trifft uns alle. Am Ende bleibt Ratlosigkeit und Schweigen warum wir Menschen nicht anders miteinander umgehen.“

Pfarrerin Karin Jordak von der evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde Neufahrn-Hallbergmoos erinnerte in ihrer Fürbitte: „All die Trauer! Gib‘ dass wir lernen aus der Geschichte“, und sprach den Wunsch aus, dass die Menschheit ihn doch endlich finden, „den heiligen Weg zum Frieden, der so schwer zu finden ist“.

Im Kontext des aktuellen Kriegsgeschehens in vielen Teilen der Welt fand auch Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier klare Worte: „Die grausame Logik des Krieges muss endlich der Logik des Friedens weichen.“ Heilmeier referenzierte Lew Tolstois historisches Epos ‚Krieg und Frieden‘ über eine Welt des Friedens, die immer wieder vom Krieg bedroht wird. Die „Logik des Friedens verlangt“, resümierte der Bürgermeister, „beständiges aufeinander Zugehen, gemeinsame Lösungen und die Bereitschaft auch mal zu vergeben, um dem Wahnsinn des Krieges Einhalt zu gebieten.“

Mit Verweis auf Artikel 1 des Grundgesetztes mahnte Heilmeier vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte abschließend, dass die „Würde des Menschen unantastbar ist“ und unsere Nation nach den Grauen des Zweiten Weltkrieges bewusst auf dem Fundament von „Nie wieder Krieg in unserem Land“ verankert wurde.

Unterstützende Worte für dieses Ansinnen eines friedlichen Nebeneinanders gab es von Antonella Mosna, Repräsentantin der Partnergemeinde Gardolo, die mit der traditionellen Fahnenabordnung der Trentiner Alpinis direkt aus dem norditalienischen Gardolo zum Volkstrauertag nach Neufahrn gereist war. Mosna betonte, dass es unsere aller Pflicht sei, den „globalen Frieden zu fördern und jene Werte zu bekräftigen, die uns vereinen.“  Hier gelte es „konkrete Projekte zu fördern damit zukünftige Generationen eine bessere Zukunft in Frieden aufbauen können.“

Von einem Tag „voller Trauer“ sprach der Vorsitzende des VdK, Markus Tribanek, ein Tag, der schmerzhaft und leider auch mit ganz aktuellem Bezug an unser aller „Verpflichtung erinnert im Namen des Friedens zu handeln“. Das Wesen des Volkstrauertages, so führte Tribanek aus, habe über die Jahrzehnte hinweg eine Wandlung erfahren, weg vom singulären Fokus der Heldenverehrung hin zu aktiver Friedenarbeit, der Volkstrauertag als „Möglichkeit über die Kostbarkeit eines Lebens in Frieden nachzudenken.“

Zum offiziellen Gedenken am Kriegerdenkmal waren heuer auch wieder Fahnenabordnungen von Neufahrner Vereinen gekommen, um den Opfern von Krieg und Gewalt ihre Ehre zu erweisen.

Den gebührenden und symbolträchtigen Abschluss der Veranstaltung lieferte das Bläserensemble unter Leitung von Franz Felsner mit „Freude, schöner Götterfunken” aus der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, seit 1972 die offizielle ‘Europahymne’.

PM 35/23

 

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